Marc Marquez – Der Weg zum Superstar

Was ist das Ziel eines Motorradrennfahrers? Ein Motorradrennfahrer möchte um alles auf der Welt, Weltmeister in der MotoGP Kategorie werden.

Marc Marquez hat dieses Ziel erreicht, er ist Motorradweltmeister des Jahres 2013, im Alter von 20 Jahren und das in seinem ersten Jahr in der höchsten Klasse der Motorrad Weltmeisterschaft!

Historie – von Anfang an

Marquez ist am 17. Februar 1993 in dem kleinen Örtchen Cervera, in Spanien geboren und begann mit sechs Jahren seine Rennfahrerkarriere. Zuerst fuhr er Motocross und Minibike, wobei er jeweils einmal katalanischer Meister wurde. Kurz darauf stieg er in die katalanische 125ccm Meisterschaft auf, wurde im Jahr 2004 auf Anhieb Vizemeister, bevor er sich in den Jahren 2005 und 2006 zum katalanischen Meister in dieser Kategorie küren konnte. Es folgte ein Jahr in der spanischen Meisterschaft CEV, welches er mit einem Sieg beim dritten Lauf in Jerez auf dem Gesamtrang Acht abschließen konnte. Marquez, der die Saison auf einer 125ccm KTM bestritt, wurde damals schon vom ehemaligen Grand Prix Fahrer Alberto Puig entdeckt und gefördert, ein sicherlich sehr entscheidender Punkt in seiner Karriere.

Im Jahre 2008 stieg der Spanier, er war gerade einmal 15 Jahre alt,  in die Motorradweltmeisterschaft ein. Sein erstes Jahr verlief ziemlich durchwachsen. Marquez fuhr die Saison im Repsol KTM Team, erreichte sechs mal die Top ten und fuhr in Donington/Großbritannien mit Platz drei, sein erstes Podium in der WM ein. Das Jahr war jedoch noch sehr von Ausfällen und Stürzen geprägt, dadurch wurde er abschließend nur 13. der Weltmeisterschaft.

Die darauf folgende Saison schloss der kleine Katalane auf Endrang acht ab. Es gelang ihm wiederum ein Podestplatz zu Saisonbeginn im spanischen Jerez, außerdem kam er insgesamt neun Mal unter die ersten Zehn.

Der Durchbruch

Das Jahr 2010 sollte sein wahres Talent endlich zum Vorschein bringen. Vor der Saison zog sich KTM aus der Weltmeiserschft zurück, daraufhin wechselte der Spanier ins Derbi Team von Aki Ajo, sein Teamkollege war der deutsche Sandro Cortese. Nach zwei dritten Plätzen  und einem Ausfall zu Saisonbeginn, konnte Marc seinen ersten Rennsieg in der Weltmeisterschaft im italienischen Mugello feiern. Mit diesem Sieg begann Marquez eine unglaubliche Serie von fünf Siegen hintereinander und unterstrich damit seine Titelambitionen deutlich. Am Ende der Saison standen 12 Podiumsplatzierungen, darunter 10 Rennsiege, auf seinem Konto. Dazu erreichte der damals 17 Jährige, unglaubliche 12 Pole Positions.

Es folgte der Aufstieg in die Moto2, in die mittlere Kategorie der Weltmeisterschaft. Während der deutsche Stefan Bradl einen Blitzstart in seine zweite Moto2 Saison hinlegte, strauchelte der Spanier zu Saisonbeginn noch sehr stark. In den ersten drei Rennen stürzte er jeweils und wirkte etwas überfordert, doch ab dem vierten Rennen zeigte er was er wirklich drauf hat. Er siegte im regnerischen Le Mans, darauf hin folgten sechs weitere Siege und vier Podestpläze. Hatte Bradl nach drei Rennen bereits über 60 Punkte Vorsprung auf den Suter Piloten, holte dieser diesen Rückstand bis zum drittletzten Grand Prix der Saison wieder auf. Doch am Saisonende zeigte Marquez Nerven, stürzte zweimal schwer und konnte deshalb an den letzten beiden Rennen nicht mehr teilnehmen. Bradl sicherte sich den Titel, Marquez blieb nichts anderes übrig, als zuzusehen. Er wurde schließlich Vize Weltmeister in seiner ersten Moto2 Saison.

Der Atemberaubende

Die Saison 2012 sollte, wie man fast erwaten konnte, zu einer „Marquezshow“ werden. Der mittlerweile 19 Jährige, gewann neun Rennen, stand 14 Mal auf dem Podium und sicherte sich sieben Mal die erste Startposition. Am Ende wurde er mit 76 Punkten Vorsprung eindeutig Weltmeister, wobei eines der Highlights 2012, das letzte Rennen in Valencia war. Marquez der sich aufgrund seiner stets spektakulären und oft draufgängerischen Fahrweise, den letzten Startplatz eingehandelt hatte, gewann das Rennen spektakulär und stellte damit sein Können unter Beweis. Er war verdient Weltmeister geworden. Bereits in der Saison wurde bekannt, dass das riesen Talent in die MotoGP Kategorie aufsteigen würde, nicht in irgend ein Team, nicht auf irgend einem Motorrad, er sollte der Nachfolger von Casey Stoner werden und für das Repsol Honda Werksteam die Saison 2013 bestreiten, dafür wurde sogar die Regel gekippt, das kein Rookie in ein Werksteam einsteigen darf. Alles wurde für Marquez getan.

Bereits in der Vorbereitung auf die Saison 2013 wurde ersichtlich, das Marquez und die Honda perfekt zusammen passen. Bei den Testfahrten war er stets an der Spitze des Feldes zu finden, für viele ein ganz klares Zeichen für das folgende Jahr, für andere nur ein paar Ergebnisse der Vorsaison. Doch dann kam das, was in dieser Form niemand erwarten konnte, nichtmal er selbst. Bereits nach dem ersten Rennen war klar, dass er seinen Teamkollegen, den seit sechs Jahren bei Honda fahrenden Dani Pedrosa, im Griff hat.

Marc Marquez fuhr direkt beim ersten GP in Katar aufs Treppchen und wurde nur kurze Zeit später, beim Grand Prix in Austin, in seinem zweiten Rennen, der jüngste Sieger der WM Geschichte. Im laufe des Jahres lieferte er sich spannende Kämpfe mit seinen Konkurrenten Jorge Lorenzo auf Yamaha und seinem Teamkollegen Pedrosa. Der Schlüssel zum Erfolg war, dass er trotz einiger Stürze im Training, immer von schweren Verletzungen verschont wurde, was seinen beiden Gegnern nicht gelang. Marquez gewann in 2013 insgesamt sechs MotoGP Rennen, holte 16 (von 18 möglichen) Podestplätze und sicherte sich dazu neun Pole Positions. Vor der Kulisse von über Hunderttausend entusiastischen spanischen MotoGP Fans, wurde der Titel in Valencia, in einem atemberaubenden Finale mit einem Vorsprung von gerade einmal vier Punkten entschieden, zu gunsten des kleinen spanischen Rookies.

Er wurde jüngster Weltmeister in der Königsklasse aller Zeiten, der erste Weltmeister in seiner Rookiesaison, seit Kenny Roberts 1978. Marc Marquez brach viele Rekorde und zeigte das er einer der ganz großen ist, vielleicht auf dem Weg der größte zu werden, auf dem Weg zum Superstar.

Eine Karriere, die seit vielen Jahren unbeschreiblich stark verläuft, die aber wohl noch viele Jahre weiter gehen wird.

Marc Marquez ist sehr beliebt, denn jeden Tag finden sich in der ganzen Welt verteilt, neue Leute die den kleinen Spanier, zu einem ihrer großen Idole machen. Ein riesen Talent.

 

4 Kommentare zu “Marc Marquez – Der Weg zum Superstar

  1. Schön geschrieben.Tim. Da wirst du wohl recht behalten das wir noch lange Freude an dem MM haben werden. Solange er sich nicht mal richtig weh tut. Was ich nicht hoffe.Aber Lorenzo hat sich auch zu seinem Vorteil verändert. Dem hätte ich früher zu 125er und 250er Zeiten am liebsten seinen Lolly so weit reingesteckt das er zu den Ohren wieder rauskommt.Aber nachdem ich ihn in den letzten 4 Jahren oft live im Fahrerlager gesehen habe muss ich sagen, er gibt sich sehr viel Mühe und nimmt sich immer Zeit für ein Foto oder Autogramm.
    Ist ne schöne Site, werde sie weiterempfehlen, Gruß Elke&Frank

    • Tim Althof

      Hallo Frank, hallo Elke,
      Vielen lieben Dank, dass ihr vorbei geschaut habt. Frank, du hast recht, Jorge ist wirklich ein klasse Rennfahrer und auch Mensch geworden, in den nächsten Jahren erwarten uns hoffentlich noch mehr spannende Kämpfe!

      Viele Grüße zurück und nochmals vielen Dank
      Tim

  2. Bernd Heimann

    Ich bin noch nicht lange interessiert am Motorradsport und doch bin ich vom ersten Tag ein Fan von diesem kleinen Spanier. Was mir immer gefällt ist, wenn Nachwuchs aus ganz einfachen Verhältnissen kommt und nicht „gezüchtet“ wird. Ich wünsche Marc weiterhin viel Erfolg. Als Deutscher halte ich selbstverständlich auch Stefan die Daumen.
    Danke Tim, für den schönen Bericht.

  3. Tim Althof

    Hallo Bernd,
    Marc ist ein unbeschreiblich guter Motorradrennfahrer, was er zeigt ist Wahnsinn.
    Danke für deine Rückmeldung.
    Viele Grüße
    Tim

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