Denkwürdig
Samstag, 29. Juni 2013, 14.42 Uhr, vor wenigen Augenblicken ist etwas historisches in der Motorsport Welt geschehen. Es war Valentino Rossi, der nach mehr als zweieinhalb Jahren, nach 44 Rennen, wieder einen Sieg einfahren konnte, ausgerechnet auf der legendären Strecke von Assen, die seit 1949 durchgehend, seit Anfang der WM Geschichte, im Welmeisterschafts Kalender steht, ausgerechnet da wo Rossi in 2009 sein 100. Rennen so spektakulär gewonnen hatte. Aber der Italiener sollte nicht der einzige Held des Wochenendes sein.Aber von vorne. Am Donnerstag Morgen ging es für die Piloten der MotoGP in die ersten freien Trainings im Niederländischen Assen. Bereits am Donnerstag, wie es traditionell in Assen ist, ging es mit der Moto3 los, danach folgte die MotoGP mit dem Trainingsschnellsten Jorge Lorenzo und anschließend das erste freie Training der Moto2. Am Nachmittag erwischte es eben diesen Jorge Lorenzo, auf der nassen Piste stürzte er bei hoher Geschwindigkeit und brach sich das linke Schlüsselbein. Das Wochenende für den Spanier gelaufen, haben zumindest die meisten gedacht. Er wurde noch am Nachmittag nach Barcelona geflogen, um dort operiert zu werden. Während sich die anderen Piloten am Freitag in die Quali stürzten, sickerte durch, Lorenzo soll schon wieder auf dem Weg nach Holland sein. Operiert wurde er über Nacht, fahren soll er am Samstag und er hatte großes vor. Die Pole Position sicherte sich hingegen Cal Crutchlow auf seiner TECH3 Yamaha, seine erste in seiner MotoGP Karriere, 2. war Marquez, dann eine weitere Premiere, Stefan Bradl mit Platz 3, das erste mal Startreihe 1! Rossi folgte auf P4, Lorenzo durfte aufgrund seiner Bestzeit in FP1 noch von 12 losfahren. Am Samstag Morgen, zum Warm up, kam es zu einem kleinen Vorgeschmack. Jorge Lorenzo war wieder da, fuhr einige Runden, beendete das Training auf Platz 8. Erster, bei Sonnenschein am frühen Samstag wurde ein wenig überraschend Superstar Valentino Rossi. Was hatte das zu bedeuten? Rossi hatte doch in den vergangenen Wochen immer wieder Probleme mit der Spitze mitzuhalten. Regelmäßig fuhren Lorenzo, Pedrosa und Marquez dem Italiener vor der Nase rum. Heute sollte sich das ändern!
Helden wurden gesucht – und gefunden
Punkt 14 Uhr. Start zum Highlight des Tages. den besten Start erwischte Marquez. Der Spanier ging sofort in Führung. Bradl folgte zunächst auf Platz 2, wurde aber nach und nach durchgereicht und hatte keine Chancen den Fahrern an der Spitze zu folgen. Vorne war es eine Gruppe aus Marquez, Pedrosa, Rossi, Crutchlow und überraschend auch Lorenzo. Die Führung wechselte einige male zwischen Pedrosa und Marquez, während sich die anderen zurück hielten. Doch zur Rennmitte hin kam dann das wunderbare. Valentino Rossi roch den Sieg, die Spitze war nicht weit weg. Er fuhr wie in alten Zeiten, lange hatte er dieses Gefühl vermisst, konkurenzfähig zu sein. Und das liess er sich nicht zwei mal durch den Kopf gehen. Unter tosendem Jubel seiner unzähligen Anhänger und Fans fuhr er völlig entfässelt. Der Doctor überholte Marquez und Pedrosa und konnte sich von ihnen Absetzen. Er wusste, jetzt oder nie. Und es war nichtmehr zu verhindern. Rossi schenkte den Fans an der Rennstrecke aber auch am TV und vorallem sich selbst einen grandiosen Sieg. Das war das, was er vermisst hatte, nach 2 enttäuschenden Jahren bei Ducati. Er hat viel gelernt in dieser Zeit, einige harte Wochen hatte er hinter sich, er musste viel einstecken und hatte nur wenige Erfolgserlebnisse, aber eins, das hat er nicht verlernt – gewinnen! Dieser Sieg wird lange in Errinnerung bleiben, bei Fans und vorallem bei ihm selbst. Valentino ist zurück!
Im trubel untergegangen ist der hervorragende 5. Platz, nach einer kämpferischen Leistung des Spaniers. Es war Lorenzo der den Tag voller Heldentaten abrundete. Übrigens, 2. wurde Marquez in einem heißen finish mit Cal Crutchlow, der sich am Ende Platz 3 holte.
(www.all-about-racing.de 29.09.2013) Fotos: motogp.com