Die 24 Stunden von Spa-Francorchamps waren auch in diesem Jahr ein spektakuläres Erlebnis. Für das Team Motobox Kremer Racing verlief das zweite Wochenende der Endurance-WM 2023 beinahe problemlos und letztendlich sehr erfolgreich.
Für das Yamaha-Team von Manfred Kremer und Georg Haas begann das EWC-Rennwochenende mit einem arbeitsreichen Freitag, denn freies Training, beide Qualifyings und das Nachttraining fanden an einem Tag statt. Daniel Rubin, Christian Napoli und Geoffroy Dehaye qualifizierten sich bei sommerlichen Temperaturen über 25 Grad für den 27. Startplatz.
Am Samstag ging es pünktlich um 14 Uhr in das 24-Stunden-Rennen auf dem 6,895 km langen Circuit Spa- Francorchamps. Daniel Rubin durfte dabei erstmals als Startfahrer loslegen und begeisterte direkt mit konstant schnellen Rundenzeiten. Der 25-Jährige aus Schwanau brachte die R1 nach 40 Minuten zum ersten Stopp an die Box und übergab an seinen Teamkollegen Dehaye.

Während Dehaye seine Erfahrung ausspielen konnte und auch Christian Napoli schnell seinen Rhythmus fand, ging es für das Team in der Rangfolge Stunde für Stunde nach vorne. Nach einem Drittel der Renndistanz belegte die Yamaha mit der Startnummer 65 schon den 16. Rang und die ersten WM-Punkte an diesem Wochenende gab es für Position 9 in der EWC-Wertung.
Durch die Nacht kam das Team, dass in diesem Rennen einen Motor einsetzte, der von Diego Romero vorbereitet wurde, ebenfalls beinahe problemlos. Ein Schreckmoment brachte eine Ölspur nach zehn Stunden, bei der Dehaye aber mit einem kurzen Ausritt durch das Kiesbett davonkam. Nach 16 Stunden kassierte die Mannschaft einen weiteren WM-Punkt, bevor es das Ziel nach 24 Stunden auf Rang 13 erreichte. In der EWC-Klasse bedeutet das den hervorragenden achten Platz.
Daniel Rubin: „Es war nach Le Mans wieder ein sehr erfolgreiches Wochenende, mit der 8. Platzierung in der EWC-Klasse. Mit der neuen Strecke kam ich von Session zu Session immer besser zurecht, aber die Strecke ist sehr spektakulär! Bis zum Quali haben wir viel ausprobiert, um eine passende Einstellung für uns drei Fahrer zu finden, was auch nicht immer einfach ist. Auch wenn die Startposition eher im hinteren Mittelfeld war, war es dennoch für mich eine unvergessliche Erfahrung meinen ersten richtigen Langstrecken-Start zu machen. Während der 24 Stunden hat sich wieder gezeigt, was für ein gutes Team wir sind. Das Ergebnis hat unsere Erwartungen übertroffen und wir freuen uns sehr auf Suzuka.“
Christian Napoli: „Ich bin sehr, sehr glücklich mit diesem Rennen, denn es ist immer sehr schwierig in Spa. Das Team war während des Rennens perfekt. Daniel, Geoff und ich, wir sind stark gefahren. In der Nacht hatte ich ein kleines Problem mit dem Reifen, aber ansonsten lief es wirklich ohne Probleme. Jetzt bin ich sehr auf Suzuka gespannt, denn ich bin zum ersten Mal vor Ort. Wir stehen auf Platz 9 der Meisterschaft und mit einem guten Ergebnis in Suzuka und beim Bol d’Or sollte es möglich sein, diesen Platz zu behalten oder zu verbessern. Das Team ist für mich eine zweite Familie, ich möchte allen Beteiligten gratulieren. Die Atmosphäre ist großartig.“
Geoffroy Dehaye: „Ich bin sehr glücklich mit diesem Ergebnis bei den 24 Stunden von Spa. Gemeinsam mit meinen Teamkollegen ging es im Rennen immer weiter nach vorne, wir haben wirklich viel Druck gemacht. In der Nacht war es einmal sehr knapp, denn ich war direkt hinter einem Fahrer, der einen Motorschaden hatte. Wir haben etwas Glück gehabt aber das Team hat wie immer einen großartigen Job gemacht. Am Ende sind wir als 13. ins Ziel gekommen.“
Georg Haas: „Wir sind von diesem Rennwochenende immer noch völlig begeistert. Das Motorrad hat ohne einen einzigen Aussetzer funktioniert, das Team und die Fahrer machten keine Fehler und wir haben perfekt zusammengearbeitet. Das Ergebnis ist eine fantastische Bestätigung für die harte Arbeit, die wir Tag für Tag in dieses Projekt stecken. Vielen Dank an alle unsere Partner, an Diego Romero für die Vorbereitung der Motoren und an Yamaha-Präsident Eric de Seynes, der uns regelmäßig kontaktiert um uns seine Anerkennung zu schenken. Jetzt sind wir sehr gespannt auf das Abenteuer in Suzuka.“

Text: Tim Althof // Fotos: road-racing.nl