Einen Monat vor dem Saisonstart der FIM Endurance-Weltmeisterschaft, steckt das Motobox Kremer Racing-Team tief in den Vorbereitungen für das 24-Stunden-Rennen in Le Mans vom 15. bis 18. April 2021.
Nach dem schwierigen Saisonfinale in Estoril im Oktober 2020, bei dem Motobox Kremer Racing großen Endurance-Spirit bewies und trotz der großen Rückschläge bis zum Ende kämpfte, bereitet sich die deutsche Yamaha-Mannschaft auf die kommende Langstrecken-WM-Saison vor. Bereits im April erfolgt der Saisonstart beim 24-Stunden-Klassiker im französischen Le Mans, auf Grund der Corona-Pandemie leider erneut ohne Zuschauer vor Ort. Die Rennen in Oschersleben, Suzuka, Le Castellet und in Estoril komplettieren den Rennkalender in diesem Jahr.
Die größte Veränderung bringt ein Herstellerwechsel der Reifen mit sich. Die Yamaha R1 von Manfred Kremer und Georg Haas wird in diesem Jahr auf erstklassigen Rennreifen der Firma Dunlop um den Kurs bewegt, gleichzeitig ist Kremer Racing in der Dunlop Independent Wertung gemeldet, wo den besten Mannschaften am Ende des Jahres ein ordentliches Preisgeld winkt. Mit offiziellem Support von Yamaha wird das Fahrer-Trio aus dem letzten Jahr unverändert bleiben: Die französischen Piloten Geoffroy Dehaye und Benjamin Colliaux teilen sich das Motorrad mit dem Bayern Stefan Ströhlein.

Motobox Kremer Racing ist seit 1999 in der Endurance-Weltmeisterschaft unterwegs, bereits zum 22. Mal startet das einzig verbliebene Privatteam aus Deutschland beim 24-Stunden-Klassiker in Le Mans. Dank der großartigen Unterstützung der Partner und Sponsoren ist es auch in so schwierigen Zeiten möglich, solch ein Projekt zu stemmen.
Stefan Ströhlein, IDM Superstock-Meister 2019, zählt seit der letzten Saison zum festen Aufgebot von Motobox Kremer Racing. Der 36-Jährige aus Rothenburg schnappte sich kurzum die Yamaha R1 des Teams aus Oberneisen und fuhr zum Testen nach Spanien. Auf den Rennstrecken von Valencia und Calafat gelang es dem Deutschen ein gutes Set-up mit den neuen Reifen von Dunlop zu erarbeiten.
Georg Haas: Wir freuen uns auf den Saisonstart in Le Mans. Trotz der aktuell schwierigen Situation sind wir gut vorbereitet für die kommende Saison. Ein großes Dankeschön gilt Motorrad Rubin, die das Team technisch großartig unterstützen. Mit der Evo-Verkleidung, die speziell für den Langstreckensport entwickelt wurde und mit robusten Kraftstofftanks bietet die Firma IMT rund um Hans Becker einzigartiges Material und damit die Basis für einen erfolgreichen Auftritt in diesem Sport. Ebenfalls neu in dieser Saison ist der Einsatz von Ölen der Marke Yamalube, vielen Dank an Yamaha.
Geoffroy Dehaye: Dieses Jahr bin ich zum fünften Mal mit dem Motobox Kremer Team am Start und ich bin sehr froh, dass ich mit dieser Familie, die von Manfred Kremer und Georg Haas geführt wird, eine Heimat gefunden habe. Ich kann es kaum erwarten, das gesamte Team und meine Teamkollegen Benjamin Colliaux und Stefan Ströhlein wiederzusehen. Ich habe den ganzen Winter hart trainiert, um körperlich und geistig an der Spitze zu sein und ich kann es kaum erwarten, wieder auf unsere Yamaha R1 zurückzukehren. Leider wird das Rennen in Le Mans auch in diesem Jahr ohne Publikum sein, aber wir werden alles geben, um näher an die Top-10 zu kommen.
Stefan Ströhlein: In der letzten Woche war ich in Spanien, um nach der außergewöhnlich langen Winterpause endlich wieder auf einem Rennmotorrad zu fahren. Vielen Dank an Speer-Racing, die in Valencia und Calafat zwei gute Veranstaltungen auf die Beine gestellt haben. Mit der Yamaha R1 von Motobox Kremer im Gepäck ging es hauptsächlich darum, wieder für Le Mans in Schwung zu kommen sowie den neuen Reifenpartner Dunlop zu testen. Aus früheren Jahren kenne ich die Dunlops und wusste in etwa, was auf mich zukommt, ich fühlte mich ab der ersten Runde wohl und konnte das Fahrwerk gut darauf anpassen. Auch einige Longruns waren möglich, um die Haltbarkeit zu überprüfen. Danke an das Team für das Vertrauen und ebenso an Yamaha für den großen Support in der Saison 2021.
Benjamin Colliaux: In dieser Saison werde ich, nach drei Jahren in der FSBK, in der Promosport-Meisterschaft an den Start gehen, wo ich den Titel gewinnen möchte. Die Rennen bringen mich körperlich in eine gute Verfassung für die Langstrecken-Weltmeisterschaft, wo ich erneut für Motobox Kremer Racing im Einsatz sein werde. Nebenbei fahre ich zum Training viel Motocross, Supermoto, Flat-Track und Minibikes. Nach dem schweren Sturz in Estoril hatte ich eine Halswirbel-Verletzung und ich musste hart arbeiten, um wieder fit zu werden, aber nun bin ich bereit für den Saisonstart.
Text: Tim Althof / Titelbild: PHOTO-BK.COM