Bol d’Or 2021 – Für Motobox Kremer Racing ein großer Erfolg

Das Team Motobox Kremer Racing startete am vergangenenWochenende beim 24-Stunden-Rennen in Le Castellet – erstmals seit über einem Jahr waren Fans an der Strecke, die dabei zusehen konnten, wie die Yamaha-Mannschaft ein großartiges Ergebnis holte.

Der Bol d’Or ist für das private Motobox Kremer Racing-Team ein gutes Pflaster, denn bei der Veranstaltung vor drei Jahren gelang mit Rang 9 auf dem Circuit Paul Ricard das bisher beste Ergebnis der Teamgeschichte. Nach einem anspruchsvollen Langstrecken-WM-Rennen in Estoril im Juli war es also an der Zeit, ein Erfolgserlebnis herbeizurufen.

Mit Geoffroy Dehaye, Benjamin Colliaux und Lukas Walchhütter begann die Woche jedoch bei widrigen Bedingungen, denn der starke Regen führte dazu, dass die Fahrer auf der Yamaha R1 alle Mühe hatten. Teilweise war die Strecke so stark in Wasser gehüllt, dass ein Sturz nicht zu vermeiden war, doch die Mechaniker des Teams aus Oberneisen leisteten wie immer gute Arbeit und brachten das Motorrad zurück auf die Räder.

In der Qualifikation am Freitag wurde es trockener und das Team von Manfred Kremer und Georg Haas landete auf dem 33. Startplatz für die 84. Ausgabe des Bol d’Or in Südfrankreich. Bereits vor dem Start zum Rennen gab es jedoch Probleme mit der Elektronik, sodass die Mechaniker das zweite Motorrad vorbereiteten, der traditionelle Le-Mans-Start aber ohne das deutsche Team stattfinden musste. Aus der Boxengasse kämpfte sich das Yamaha-Team langsam durch das Feld.

In der Nacht erreichte Regen die 5,673 km lange Piste, doch alle drei Piloten meisterten die schwierigen Bedingungen und fuhren tadellos über die Renndistanz. Am Ende der 24 Stunden erreichten nur 20 Teams das Ziel, Motobox Kremer Racing fuhr dabei auf Rang 9 über die Ziellinie, in der EWC-Klasse bedeutete das Position 4 und insgesamt 33 Punkte. Letztendlich war es ein eindrucksvolles Wochenende für das kleine Team aus Rheinland-Pfalz, das jetzt auf WM-Position 7 geklettert ist. Das Saisonfinale 2021 wird am 9. Oktober im tschechischen Most stattfinden. 

Manfred Kremer: Wir hatten ein aufregendes Wochenende in Südfrankreich. Bei den Trainings haben unsere Fahrer gute zusammengearbeitet und alles war bereit für das Rennen. Kurz vor dem Start sprang unser Bike nicht an und wir mussten nach einer schnellen Begutachtung kurzfristig auf das zweite Motorrad umsteigen und aus der Boxengasse starten. Lukas, Geoff und Benjamin haben im Rennen eine starke Pace gehabt und am Ende einen verdienten Top-10-Platz ins Ziel gebracht. Unsere Mannschaft hat wie immer perfekt zusammengearbeitet und gute Arbeit geleistet. Es war eine gute Veranstaltung und es war schön, dass endlich wieder Zuschauer vor Ort waren.

Georg Haas: Kurz vor dem Wochenende haben wir bei den Reifen auf Michelin umgestellt und wir sind mit dem Service und mit der Performance während der Veranstaltung sehr zufrieden. Das Rennen lief insgesamt sehr gut für uns und wir konnten am Ende ein starkes Ergebnis herausfahren. Lediglich ein gebrochener Auspuff machte im Rennen kleine Probleme. Bis zum nächsten Rennen in Most müssen wir nun schauen, dass wir die Probleme mit der Elektronik in den Griff bekommen, um wieder voll angreifen zu können. Vielen Dank an unsere Fahrer, ganz besonders an unseren Neuling Lukas Walchhütter, sie haben alle ein starkes Rennen gezeigt.

Lukas Walchhütter: Ich bin sehr dankbar, dass ich das Rennen für Motobox Kremer Racing fahren durfte und es hat viel Spaß gemacht. Die Zusammenarbeit mit Geoff und Benjamin hat wunderbar funktioniert und wir haben uns gut ergänzt. Nach dem etwas turbulenten Start gelang es uns, einen Weg durch das Mittelfeld zu finden und als in der Nacht der regen dazu kam, konnte ich zeigen was ich kann. Viele Stürze beweisen, wie schwierig die Bedingungen waren, doch wir haben die Ruhe bewahrt und das Rennen mit einem starken Ergebnis beendet. Es war ein wunderbares Erlebnis für mich, vielen Dank an Manfred Kremer und Georg Haas.

Text: Tim Althof // Bilder: FIM EWC