Markus Reiterberger: Deutscher Meister und was nun?

Zehn Rennen sind in der IDM Superbike absolviert, aufgeteilt auf fünf Rennwochenenden. Zwei weitere in Oschersleben und Hockenheim folgen, doch der Meister steht bereits fest. Mit neun Siegen in Folge, nur das Auftaktrennen hat sein Teamkollege Danny de Boer für sich entschieden, wurde Reiterberger bereits am Lausitzring zum neuen Meister gekürt. „Meisterberger“ stand auf seinen Siegershirt, denn es ist bereits sein dritter Titel in der höchsten deutschen Motorrad Meisterschaft.

Nun gut, zuletzt fragte man sich eigentlich nicht mehr wer das jeweilige Rennen gewinnt, sondern mit wie viel Vorsprung wird der BMW-Pilot gewinnen, denn keiner seiner Siege war ein Kampf bis zur letzten Kurve. Am Nürburgring, in Rennen zwei waren es 25 Sekunden auf den zweit Platzierten, in Zolder 10 bzw. 12 Sekunden. Das Schleizer Dreieck zählt zu Reitis Lieblingsstrecken, somit waren es am Ende 24 und 14 Sekunden nach hinten, 23 bzw. 10 Sekunden bei den beiden Läufen in Assen. Am Lausitzring-Wochenende hatte der Bayer Doppelbelastung und fuhr beide Rennen zur Superbike-WM, dazu die IDM-Läufe (11 / 9 Sekunden Vorsprung auf Platz zwei.).

Meister 2013, 15 und 17 – wie geht es mit Reiti weiter? / Foto: IDM News

Bei all dieser Dominanz stellt sich die Frage, wo gehört Markus Reiterberger in Zukunft hin? Fährt er weiter IDM? Doch ohne, für ihn, ernst zu nehmende Konkurrenz, wird er leider nicht weiter kommen, denn wie will man sich verbessern und wie will man stärker werden wenn man keinen Zweikampf führen kann und wenn man keinen wirklichen Druck von anderen Fahrern spürt? Leider unmöglich, denn starke Gegner im Fahrerfeld oder eben in der eigenen Box benötigt man um weiterzukommen. Teamchef Werner Daemen möchte den jungen Obinger unbedingt bei BMW behalten und mit ihm in die Superbike Weltmeisterschaft zurückkehren. Da am Ende des Jahres 2018 eine neue BMW S1000RR vorgestellt werden soll und der Einstieg vorher wenig Sinn bereitet (Da es so gut wie keine Unterstützung vom BMW gibt), ist der Plan, mit Reiterberger die Superbike-WM Saison 2019 zu bestreiten. Ab dieser Saison 2019 soll außerdem eine Einheitselektronik für mehr Chancengleichheit sorgen.

Aber was geschieht bis dahin?

In der IDM fühlt dich Reiterberger beim Team von Werner Daemen wohl, hat aber nun alles erreicht. In der Superbike-WM hat er am vergangenen Wochenende den hervorragenden neunten Platz im zweiten Rennen erzielt, war im Training immer vorne bei der Weltspitze dabei und hat wenige Fehler gemacht. Allerdings gibt es für 2018 keine Möglichkeit mehr auf ein konkurrenzfähiges Motorrad. Bleibt der Gedanke an etwas ganz neues: die Britische Superbike Meisterschaft (BSB) ist als eine der stärksten nationalen Serien bekannt. Gefahren wird auf Rennstrecken wie Brands Hatch, Cadwell Park oder Oulton Park aber auch auf GP-Strecken wie Donington, Silverstone oder Assen. Dabei setzten die harten Hunde von der Insel KEINE Elektronik ein und müssen beweisen wozu sie ohne Helferlein im Stande sind. Setzt sich ein Fahrer in dieser Meisterschaft durch und kämpft um Podestplätze, hat er gute Chancen auf einen Platz in der Weltmeisterschaft (siehe Sykes, Camier, Lowes usw.)!

Am letzten Wochenende im September diesen Jahres, findet auf dem TT Circuit in Assen der einzige Lauf der BSB außerhalb der Insel statt. Es wäre eine gute Möglichkeit sich dabei für großes zu Empfehlen, zumal Reiti die Strecke in- und auswendig kennt. Leider findet am gleichen Wochenende das Saisonfinale der IDM Superbike in Hockenheim statt, wo die deutschen Fans den deutschen Meister, den Meisterberger schwer vermissen würden.

Aber manchmal muss man eben etwas riskieren… Weiterhin viel Erfolg, Markus!