Acht Rennen in dieser IDM Superbike Saison sind absolviert, es folgen mit den Rennen am Lausitzring, in Oschersleben und mit dem Finale in Hockenheim noch sechs weitere. Somit gibt es auch noch 150 Punkte zu vergeben, auch wenn Markus Reiterberger deutlich in der Meisterschaft führt, ist damit noch nichts entschieden. Theoretisch.
Am vergangenen Wochenende fand die vierte Saisonstation der Internationalen Deutschen Motorradmeisterschaft (IDM) auf dem traditionellen TT Circuit in Assen statt. Das Wetter gestaltete sich von beginn an schwierig, wie man das bei Rennen in den Niederlanden meist gewohnt ist. Was mittlerweile auch schon Standard ist, ist das. was auf der Strecke bei der IDM Superbike 1000 passiert: Markus Reiterberger vom Team van Zon Remehe BMW gewinnt, alle anderen kämpfen nur um Position zwei. Wie auch bei den Rennen in Zolder und am Schleizer Dreieck feierte Markus Reiterberger zwei Siege und sicherte sich jeweils 50 Punkte, dazu kommen noch 45 Punkte vom Saisonauftakt am Nürburgring. Der Bayer führt in der Meisterschaft und hat 195 Zähler auf seinem Konto.

Teamkollege Danny De Boer heißt sein engster Verfolger. Der Niederländer blieb in Rennen eins, für lange Zeit, dicht an Reiterberger dran, bis ihm kurz nach Rennhälfte ein technischer Defekt zur Aufgabe des Rennen zwang. So war es nach 15 Runden Florian Alt vom Team Yamaha MGM, der sich den zweiten Platz und 20 Punkte für die Meisterschaftswertung sicherte, mit einem Rückstand von 24! Sekunden. Der Nümbrechter übernahm damit die zweite Position in der Gesamtwertung. Platz drei sicherte sich Pepijn Bijsterbosch auf seiner Yamaha R1 vom Team SWPN, der knapp hinter Alt ins Ziel kam. Die Plätze vier und fünf gingen an Jan Bühn (van Zon Remeha BMW) und Suzuki-Pilot Luca Grünwald (Team Suzuki Mayer). Lucy Glöckner kämpfte im Rennen um die Top 10, als sie kurz vor Rennende zu Sturz kam und Gaststarter Fraser Rogers mit sich riss, beide blieben Unverletzt.
Beachtlich auch die Leistung von Dominic Schmitter (HPC Power Suzuki) und Arnaud Friedrich vom Team van Zon Remeha BMW, die sich nach Stürzen in den Zeittrainings von den Startpositionen 24 bzw. 30 nach vorne kämpfen mussten und am Ende die Positionen neun und zwölf erreichten. Gerade für Dominic Schmitter war das selbst überraschend, da der Schweizer vor Schmerzen kaum laufen konnte.

Rennen zwei Endet mit Ölspur und Massensturz
Im zweiten Rennen konnte sich Markus Reiterberger nach dem Start zwar nur auf Position zwei einreihen (hinter Danny de Boer), war am Ende der ersten Runde aber bereits zurück in seiner „Standardposition“. Ihm konnte im zweiten Rennen niemand gefährlich werden und der 23-Jährige hätte sich nur selbst schlagen können. Ebenso einsam war das Rennen von de Boer, der sich stück für stück von seinen Verfolgern absetzen konnte und somit 20 Punkte absicherte.
Im Kampf um den letzten Podestplatz war es diesmal überraschenderweise Vincent Lonbois, vom Team Herpigny Motors-BMW, der sich mit Pepijn Bijsterbosch einen spannenden Zweikampf um das Podest lieferte. In Runde 13 allerdings, wurde plötzlich die rote Flagge gezeigt. Was war passiert? Bijsterbosch hatte an seiner Yamaha R1 ein technisches Problem, verlor dabei Öl und ging zu Boden. Auch die nachfolgenden Stefan Kerschbaumer, Glöckner, Schmitter sowie Koen Zeelen hatten keine Chance und stürzten über das Öl des Niederländers. Alle blieben unverletzt und hatten Glück im Unglück: Gewertet wurde die Runde zuvor, sodass Bijsterbosch das Podium erreichte, Lucy Glöckner siebte wurde, Kerschbaumer folgte auf Position neun und der angeschlagene Dominic Schmitter sicherte sich zwei Punkte auf Platz 14. Neu dabei waren Janusch Prokop, der für das Team Suzuki Alber Bischoff startete, sowie Marco Nekvasil, der bei Wilbers BMW einen Startplatz gefunden hat. Leider verletzt hat sich Patryk Kosiniak, der wahrscheinlich den rest der Saison 2017 ausfallen wird.

Nach dem zweiten Rennen kehrte also Danny De Boer auf Tabellenplatz zwei zurück und ist nun „engster“ Verfolger von Reiterberger. Doch der Bayer hat einen riesigen Vorsprung von 87! Punkten. Selbst wenn Reiterberger am Lausitzring nicht starten würde, da er ja auch noch die Rennen der Superbike-WM bestreitet, wäre er bei zwei Siegen von De Boer noch 37 Punkte vor dem Niederländer. Wer folgt also auf Position drei in der Gesamtwertung und wer kämpft noch mit um den Vizetitel?
Jan Bühn aus Kronau und Florian Alt sind mit 99 bzw. 95 Punkten nicht weit entfernt und beide haben in dieser Saison schon bewiesen, dass das Podium nicht außer Reichweite liegt. Doch gegen Danny De Boer wird das keine leichte Aufgabe. Auf Position fünf und sechs folgen Stefan Kerschbaumer (Team MPB) aus Österreich und Dominic Vincon vom Team BMW Stilgenbauer, die allerdings schon 23 bzw. 26 Punkte auf de Boer aufzuholen haben. Auf Platz sechs liegt der Niederländer Pepijn Bijsterbosch, der seine ersten beiden Podestplätze in Assen erreichte, mit 74 Punkten (119 Punkte Rückstand auf Reiterberger).
Die große Frage: Wer wird Vizemeister in der IDM Superbike 1000 Saison 2017?
Ergebnis Rennen 1 Superbike 1000:
- Reiterberger (D) – BMW
- Alt (D) – Yamaha
- Bijsterbosch (NL) – Yamaha
- Bühn (D) – BMW
- Grünwald (D) – Suzuki
- Mackels (BEL) – Yamaha
- Kerschbaumer (AUT) – Yamaha
- Halbich (CZ) – Honda
- Schmitter (SUI) – Suzuki
- Vincon (D) – BMW
Ergebnis Rennen 2 Superbike 1000:
- Reiterberger (D) – BMW
- de Boer (NL) – BMW
- Bijsterbosch (NL) – Yamaha
- Lonbois (BEL) – BMW
- Bühn (D) – BMW
- Halbich (CZ) – Honda
- Glöckner (D) – Kawasaki
- Grünwald (D) – Suzuki
- Kerschbaumer (AUT) – Yamaha
- Iannuzzo (ITA) – Suzuki
Gesamtwertung nach 8 von 14 Rennen:
- Reiterberger (D) – BMW – 195 Punkte
- de Boer (NL) – BMW – 108 Punkte
- Bühn (D) – BMW – 99 Punkte
- Alt (D) – Yamaha – 95 Punkte
- Kerschbaumer (AUT) – Yamaha – 85 Punkte
Markenwertung IDM Superbike 1000:
- BMW – 349 Punkte
- Yamaha – 214 Punkte
- Suzuki – 118 Punkte
- Honda – 70 Punkte
- Kawasaki – 25 Punkte
Beitragsbild: IDM News